Ein Garten mit Moos in einem japanischen Zen Tempel.

Von Osterhasen und weiten Ärmeln

Von einem Lehrer wird ja oft erwartet das sie zu besonderen Anlässen, wie besonderen Feiertagen. was Kluges vom Stapel lassen. Wobei ich keine Ahnung hab ob das jetzt besonders „klug“ wird.

Besondere Tage sind ja immer ein guter Punkt um mal auf sich selbst zu schauen. Man kann nun von religiösen Feiertagen halten was man will, aber sie sind alles andere als unnötig, oder gar ein Grund sie zu hassen weil sie vielleicht etwas propagieren was einem selbst nicht gefällt. Sie haben immer etwas Gutes:

Sie reißen uns aus dem Alltag und geben uns Gelegenheit die Dinge mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

Mal einen Schritt zur Seite zu gehen und auf das zu schauen was wir da so jeden Tag fabrizieren. Wie wir unser Leben leben oder ganz banal, wie unsere Strategien der Übung aussehen. Gerade Ostern mit seiner Tradition des Eier Sammelns spiegelt für mich ziemlich gut die vorherrschende Methode der Lebensführung oder auch des Lernens wieder. Wir sind den ganzen Tag damit beschäftigt zu sammeln. Wissen, Geld, ja vielleicht auch Anerkennung oder Zuneigung. Wir sind damit beschäftigt alles schön sorgfältig einzusammeln und hoffen das diese Anhäufung von Dingen uns irgendwann etwas bringt.

Shunryu Suzuki, der Soto-Zen Lehrer, der maßgeblich an der Verbreitung des Zen im Westen beteiligt war hat mal gesagt:

„Zu üben ist nicht so als ob ihr etwas in eurem Korb sammeltet, sondern eher als entdeckt ihr etwas in eurem Ärmel.“

Somit ist Ostern mit seiner, vielleicht doch etwas merkwürdig anmutenden Tradition, von einem Hasen gelegte Eier in einem Körbchen zusammeln genau der richtige Tag um mal im eigenen Ärmel nachzuschauen.

Ich habe heute Morgen tatsächlich was darin gefunden. Und das waren nicht die Chipskrümel vom gestrigen Abend.

Schaut doch mal nach was ihr so findet.

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