Mehrere Personen beim Üben einer Karate Kata beim Seminar mit Olaf Krey in Fulda.

Lehrgang mit Kyoshi Olaf Krey (6. Dan) in Fulda

Bereits ein Jahr ist vergangen, seit Olaf das letzte Mal in Fulda weilte und bei über 40° C, das zugleich heißeste Lehrgangswochende aller Zeiten abhielt. Ihn diesem Jahr dachten wir, das es daher sinnvoll sein könnte das Fuldaer KU-Seminar in den September zu verlegen. Chatanyara Kushanku (im modernen Shotokan Karate heute als Kanku-Dai und Kanku-Sho bekannt) stand auf dem Programm. Kushanku, war der Name des Kampfkunstexperten, der zwischen 1756 und 1762 als Gesandter des chinesischen Qing-Kaisers Qianlong nach Okinawa (Naha) kam. China und Okinawa standen zu dieser Zeit in engen Handelsbeziehungen, sodass der Kaiser diverse Handwerkerfamilien aus Fujian nach Okinawa entsandte. Kushankus Schüler waren Chatan Yara (Kitayara) und der Tōde-Meister Sakugawa. Beiden lehrte er eine Kata, die später seinen Namen tragen sollte. Da beide Schüler unterschiedliche Auffassungen und Interpretationen der Kata hatten, entwickelten sich im Laufe der Zeit unterschiedliche Versionen der Kushanku. Über die Herkunft von Chatan Yara gibt es verschiedene Aussagen. Vermutlich ist er in Chatan geboren, worauf sein Name schließen lässt. Fest steht, dass er eine hochstehende Ausbildung besaß, die ihm den engen Kontakt zu Kushanku ermöglichte. Einige Quellen geben auch an, dass Chatan Yara die chinesische Sprache durch längere Aufenthalte auf dem chinesischen Festland gelernt hat, wo er auch in den Kampfkünsten unterrichtet wurde. Dieser Bildungshintergrund macht deutlich, warum er die subtilen Techniken, die Sakugawa aus Unverständnis und individueller Interpretation änderte, wesentlich besser verstand. Er ließ die Kata unverändert und lehrte sie seinem Schüler Chōtoku Kyan.

An diesem Seminar bemühten wir uns um ein ganzheitliches Bild der Kata, weshalb sich Anwendung (Oyo-Waza) und Solo-Form (Kata / Hitori-Geiko) in einem guten Gleichgewicht hielten. Wichtig war uns vor allem die unterschiedlichen Formen der Körperdynamik (Tai-Sabaki) besser zu verstehen und diese dann in die Anwendung zu übertragen. Da die Kata nicht gerade zu den kurzen Formen des Karate gehört, benötigten wir auch den kompletten Samstag, sowie halben Sonntag um die Form halbwegs zu durchdringen.

Am Sonntagnachmittag widmeten wir uns dann nochmal dem Koryu Uchinadi Nyumon und nutzen die relativ kleine Gruppe für intensive Fehlerkorrekturen und Feedback-Gespräche.

An dieser Stelle nochmal herzlichen Dank an Olaf für seine Geduld und Ausdauer und die Standhaftigkeit den aufkommenden Fragen Rede und Antwort zu stehen.

Mehr Fotos vom Seminar gibt es HIER.

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